zurück

RECHTSPRECHUNG


RS0117267


Die Klausel in AGB „Das Kreditinstitut haftet nicht für leicht fahrlässig verursachte Schäden“ verstößt gegen § 879 Abs 3 ABGB und § 6 Abs 1 Z 9 KSchG, dh sie ist gröblich benachteiligend und daher nichtig.


Rechtssatz:

Die Klausel in AGB "Das Kreditinstitut haftet nicht für leicht fahrlässig verursachte Schäden" verstößt gegen § 879 Abs 3 ABGB und § 6 Abs 1 Z 9 KSchG und ist daher unzulässig. Die Klausel in AGB "Das Kreditinstitut haftet nicht für leicht fahrlässig verursachte Schäden" verstößt gegen Paragraph 879, Absatz 3, ABGB und Paragraph 6, Absatz eins, Ziffer 9, KSchG und ist daher unzulässig.

Gericht:
OGH

Geschäftszahl:
4Ob179/02f; 4Ob221/06p; 10Ob70/07b; 1Ob105/14v; 8Ob58/14h; 1Ob243/16s; 6Ob220/16w; 1Ob124/18v; 8Ob105/20d

Schlagworte:

Entscheidung:
25.03.2021

Norm:
ABGB §879 Abs3 E
KSchG §6 Abs1 Z9 ABGB § 879 heute ABGB § 879 gültig ab 01.07.1992 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 275/1992 KSchG § 6 heute KSchG § 6 gültig ab 01.01.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 91/2003 KSchG § 6 gültig von 01.03.1997 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 6/1997 KSchG § 6 gültig von 01.01.1997 bis 28.02.1997 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 6/1997 KSchG § 6 gültig von 01.10.1979 bis 31.12.1996

Kategorie:


WEITERE INFORMATIONEN

Entscheidungstexte


4 Ob 179/02f 4 Ob 179/02f Entscheidungstext OGH 19.11.2002 4 Ob 179/02f Veröff: SZ 2002/153
4 Ob 221/06p 4 Ob 221/06p Entscheidungstext OGH 20.03.2007 4 Ob 221/06p Beisatz: Hier: AGB für Ankauf- und Barkredite. (Klausel 39) (T1)
10 Ob 70/07b 10 Ob 70/07b Entscheidungstext OGH 28.01.2009 10 Ob 70/07b Vgl; Beisatz: Hier: Klausel in AGB eines Kreditkartenunternehmens (Klauseln 2, 3, 6 und 11 bis 13). (T2)
1 Ob 105/14v 1 Ob 105/14v Entscheidungstext OGH 24.07.2014 1 Ob 105/14v Vgl auch; Beisatz: Wird in einer Klausel unabhängig von der Ursache und damit auch bei Verletzung vertraglicher Hauptpflichten die Haftung des Kreditkartenunternehmens (einer Bank) für leicht fahrlässig verursachte reine Vermögensschäden, (nicht näher konkretisierte und daher unklare) „Folgeschäden“ und entgangenen Gewinn ausgeschlossen, liegt ein Verstoß gegen § 879 Abs 3 ABGB vor. Der gänzliche Ausschluss der Haftung jedenfalls für reine Vermögensschäden ist sehr erheblich, weil die Freizeichnung auch bei Verletzung vertraglicher Hauptpflichten zum Tragen kommt und die hier verursachten Schäden mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade solche im bloßen Vermögen des Kunden sind. Eine sachliche Rechtfertigung für einen solchen weitgehenden Haftungsausschluss ist nicht zu erkennen. (T3) Veröff: SZ 2014/71
8 Ob 58/14h 8 Ob 58/14h Entscheidungstext OGH 27.05.2015 8 Ob 58/14h Auch; Beisatz: Klauseln, wonach eine bundesweit agierende Bank nur für sämtliche Schäden, die sie oder ihre Erfüllungsgehilfen grob schuldhaft verursacht haben, nicht jedoch für leichte Fahrlässigkeit haften sollte, wurden vom Obersten Gerichtshof bereits mehrmals als gemäß § 879 Abs 3 ABGB unzulässig beurteilt und eine sachliche Rechtfertigung verneint. (T4)
1 Ob 243/16s 1 Ob 243/16s Entscheidungstext OGH 10.02.2017 1 Ob 243/16s Vgl; Beis wie T3
6 Ob 220/16w 6 Ob 220/16w Entscheidungstext OGH 26.09.2017 6 Ob 220/16w Vgl; Beisatz: Insbesondere wenn es um die Verletzung von Hauptpflichten geht, kann eine Haftungsfreizeichnung für leichte Fahrlässigkeit unwirksam sein. (T5) Beisatz: Hier: Zur gerichtlichen Genehmigung der Bestellung eines gemeinsamen Vertreters nach § 15a TSchVG. (T6) Veröff: SZ 2017/104
1 Ob 124/18v 1 Ob 124/18v Entscheidungstext OGH 03.04.2019 1 Ob 124/18v Auch; Beis wie T3; Beis wie T5
8 Ob 105/20d 8 Ob 105/20d Entscheidungstext OGH 25.03.2021 8 Ob 105/20d Vgl