Rechtsprechung

RS0016245

Auf die Anfechtung eines Vertrags wegen Irrtums kann – außerhalb des Anwendungsbereichs des KSchG – im Vorhinein verzichtet werden, wenn der Irrtum nicht grob fahrlässig veranlasst wurde. Ein solcher Verzicht ist insbesondere dann zulässig, wenn der Irrende selbst in der Lage war, seinerseits rechtzeitig ausreichende Nachprüfungen über irrtumsrelevante Umstände vorzunehmen.

Rechtssatz:

Ein Verzicht auf die Irrtumsanfechtung ist zulässig und nicht sittenwidrig (hier Kaufvertrag).

Gericht:
OGH
Geschäftszahl:
3Ob66/74; 3Ob546/78; 1Ob533/79; 5Ob556/81; 3Ob613/81; 6Ob695/83; 7Ob526/85; 6Ob614/89; 7Ob603/91; 1Ob545/92; 4Ob324/00a; 1Ob144/04i; 8Ob98/08g; 2Ob176/10m; 5Ob136/12d; 6Ob195/16v
Entscheidung:
28.01.1975
Norm:
ABGB §871 E
ABGB §879 BIIo
ABGB §1444 Df

Entscheidungstexte


3 Ob 66/74 3 Ob 66/74 Entscheidungstext OGH 28.01.1975 3 Ob 66/74

3 Ob 546/78 3 Ob 546/78 Entscheidungstext OGH 07.03.1978 3 Ob 546/78

1 Ob 533/79 1 Ob 533/79 Entscheidungstext OGH 21.02.1979 1 Ob 533/79

5 Ob 556/81 5 Ob 556/81 Entscheidungstext OGH 05.05.1981 5 Ob 556/81 Vgl; Beisatz: Anders wenn der Vertragspartner den Irrtum veranlasst hat. (T1)

3 Ob 613/81 3 Ob 613/81 Entscheidungstext OGH 13.01.1982 3 Ob 613/81 nur: Ein Verzicht auf die Irrtumsanfechtung ist zulässig. (T2)

6 Ob 695/83 6 Ob 695/83 Entscheidungstext OGH 07.07.1983 6 Ob 695/83 Vgl aber; Beisatz: Allgemeiner unbestimmter Einwendungsverzicht ist unverbindlich. (T3)