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Was ist eine Antiquität?
Diese Frage stellt man sich oft und sucht nach einer Definition. Da hat es der Zoll leicht: der steckt alle Begriffe in eine Spalte „Kunstgegenstände, Sammlungsstücke und Antiquitäten“
Da wünscht man sich ein Alter von mindestens 100 Jahren. Waren es in den 1970iger Jahren noch gerade der Historismus und alle Stilbegriffe zeitlich gesehen bis hin zum Beginn der Menschheitsgeschichte, so sind es heute 2018 bereits die Objekte des Jugendstils, die unter Antiquität fallen. Es können Antiquitäten Sammlungsstücke, aber auch zu Wohnzwecken im Gebrauch stehende Gegenstände sein. Aber auf keinen Fall sollten sie mit Gebrauchsobjekten verwechselt werden. So gibt es einerseits Stilkopien, oder im Sinne einer Modernisierung umgestaltete und veränderte Möbel, aber auch epigonenhafte Ziergegenstände jüngerer Ausführung, die Alter vortäuschen.
Um richtige Beurteilung zu erlangen ist Sachverstand gefragt – den findet man beim Kunst& Antiquitätensachverständigen.
2 Kommentare
Art Expert
Ein alter Gebrauchsgegenstand erfüllt vielleicht seine Aufgabe hat aber keinerlei Qualitätskriterien, die ihn zur Antiquität machen. Ein besondere Gruppe stellen die industriell gefertigten Möbel und Dekorationsgegenstände dar, die seit der industriellen Revolution im 19. Jhdt. in Verkehr gebracht wurden . Da denkt man an Thonet, aber darf die gesamte Produktion des Kunsthandwerk dieser Zeit nicht außer Acht lassen, die teilweise den Markt überschwemmt hat. Vom Luxus bis hin zum Dienstbotenmöbel eine breite Palette.
Patrick Kovacs
Eigentlich sollte mehr als Grundlage zur Beschreibung einer Antiquität vorhanden sein, als das zollrechtliche Alter von 100 Jahren. Man kann an Alter, Qualität, Stilprägung, Originalität und ästhetischen Merkmalen eine Antiquität messen. Das hätte zur Folge, dass Objekte die zwar das Alter aber diese Merkmale nicht erfüllen zur alten gebrauchten Ware absinken! Doch wo liegt die Grenze in der Beurteilung und wer zieht das neue Level ein?