RECHTSPRECHUNG
Die gewählte Schätzungsmethode der Abgabenbehörde muss die größte Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit für sich haben
Ist eine Schätzung grundsätzlich zulässig, so steht nach ständiger Rechtsprechung die Wahl der anzuwendenden Schätzungsmethode der Abgabenbehörde im allgemeinen frei, doch muß das Schätzungsverfahren einwandfrei abgeführt, die zum Schätzungsergebnis führenden Gedankengänge müssen schlüssig und folgerichtig sein und das Ergebnis, das in der Feststellung von Besteuerungsgrundlagen besteht, muß mit den Lebenserfahrungen im Einklang stehen. Das gewählte Verfahren muß stets auf das Ziel gerichtet sein, diejenigen Besteuerungsgrundlagen zu ermitteln, die die größte Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit für sich haben. Hiebei muß die Behörde im Rahmen des Schätzungsverfahrens auf alle vom Abgabepflichtigen substantiiert vorgetragenen, für die Schätzung relevanten Behauptungen eingehen, auch wenn ihre Richtigkeit erst durch weitere Erhebungen geklärt werden muß
- Gericht:
- VwGH
- Geschäftszahl:
- 92/13/0271
- Schlagworte:
- Immobilienbewertung im Steuerrecht
- Entscheidung:
- 15.03.1995
- Norm:
- BAO §184 Abs1
- Kategorie:
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