zurück

RECHTSPRECHUNG


RS0040063


Wenn die erste Instanz den Sachverständigenbeweis durchführt und darauf gestützt eine Tatsache feststellt, das Berufungsgericht jedoch „auf Grund allgemeiner Lebenserfahrung“ eine gegenteilige Feststellung trifft, liegt ein Verfahrensmangel vor, da Beweiswiederholung angezeigt gewesen wäre.


Rechtssatz:

Wenn die erste Instanz den Sachverständigenbeweis durchführt und darauf gestützt eine Tatsache feststellt, das Berufungsgericht jedoch "auf Grund allgemeiner Lebenserfahrung" eine gegenteilige Feststellung trifft, liegt ein Verfahrensmangel vor, da Beweiswiederholung angezeigt gewesen wäre.

Gericht:
OGH

Geschäftszahl:
2Ob46/55; 1Ob312/66; 7Ob76/68; 1Ob185/98g; 10ObS362/99d; 10ObS346/00f; 10ObS247/01y; 10ObS263/01a; 10ObS259/02i; 10ObS273/02y; 10ObS73/03p; 10ObS131/03t; 10ObS218/03m

Schlagworte:

Entscheidung:
10.02.2004

Norm:
ZPO §269
ZPO §351
ZPO §503 C2b ZPO § 269 heute ZPO § 269 gültig ab 01.01.1898 ZPO § 351 heute ZPO § 351 gültig ab 01.01.1898 ZPO § 503 heute ZPO § 503 gültig ab 01.08.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989

Kategorie:


WEITERE INFORMATIONEN

Entscheidungstexte


2 Ob 46/55 2 Ob 46/55 Entscheidungstext OGH 09.03.1955 2 Ob 46/55 Veröff: SZ 28/70 = EvBl 1955/293 S 481 = RZ 1955,146
1 Ob 312/66 1 Ob 312/66 Entscheidungstext OGH 26.01.1967 1 Ob 312/66
7 Ob 76/68 7 Ob 76/68 Entscheidungstext OGH 24.04.1968 7 Ob 76/68 Ähnlich; Beisatz: Berufungsgericht wendet § 273 ZPO an. (T1)
1 Ob 185/98g 1 Ob 185/98g Entscheidungstext OGH 23.02.1999 1 Ob 185/98g Auch
10 ObS 362/99d 10 ObS 362/99d Entscheidungstext OGH 25.01.2000 10 ObS 362/99d Vgl auch
10 ObS 346/00f 10 ObS 346/00f Entscheidungstext OGH 16.01.2001 10 ObS 346/00f
10 ObS 247/01y 10 ObS 247/01y Entscheidungstext OGH 04.09.2001 10 ObS 247/01y
10 ObS 263/01a 10 ObS 263/01a Entscheidungstext OGH 04.09.2001 10 ObS 263/01a Vgl; Beisatz: Dem Berufungsgericht steht es nicht zu, allein mit dem Hinweis auf Allgemeinkundigkeit von Feststellungen abzugehen, die das Erstgericht aufgrund unmittelbarer Beweisaufnahme getroffen hat. Da die Allgemeinkundigkeit einer Tatsache bezweifelt werden kann und der Beweis der Unrichtigkeit offenkundiger Tatsachen zulässig ist, muss das Berufungsgericht das von ihm beabsichtigte Abweichen von erstinstanzlichen Feststellungen mit den Parteien erörtern und ihnen Gelegenheit geben, den Beweis der Unrichtigkeit einer vom Gericht als offenkundig beurteilten Tatsache anzutreten. (T2)
10 ObS 259/02i 10 ObS 259/02i Entscheidungstext OGH 17.09.2002 10 ObS 259/02i Auch; Beis wie T2
10 ObS 273/02y 10 ObS 273/02y Entscheidungstext OGH 17.09.2002 10 ObS 273/02y Auch; Beis wie T2
10 ObS 73/03p 10 ObS 73/03p Entscheidungstext OGH 04.03.2003 10 ObS 73/03p Vgl auch; Beis wie T2
10 ObS 131/03t 10 ObS 131/03t Entscheidungstext OGH 02.09.2003 10 ObS 131/03t Vgl; Beisatz: Bei den erstgerichtlichen Feststellungen über die Anforderungen in einem Verweisungsberuf handelt es sich um Tatsachenfeststellungen und nicht um eine rechtliche Beurteilung. Soweit das Erstgericht Beweise aufgenommen und darauf gestützt eine Tatsache festgestellt hat, darf das Berufungsgericht nicht ohne Beweiswiederholung von Feststellungen des Erstgerichtes mit der Begründung abgehen, das Gegenteil sei offenkundig. (T3)
10 ObS 218/03m 10 ObS 218/03m Entscheidungstext OGH 10.02.2004 10 ObS 218/03m Auch; Beis wie T3