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RECHTSPRECHUNG


RS0007809


Bei einer Verlassenschaft sind Gegenstände dann in das Inventar aufzunehmen, wenn sie sich zuletzt im Besitz des Verstorbenen befunden haben. Dies gilt auch für Wertpapiere und Girokonten, die „auch“ auf den Namen des Verstorbenen lauten, also auch für Wertpapierdepots und dazugehörige Verrechnungskonten.


Rechtssatz:

Unter Besitz als Voraussetzung für die Aufnahme in das Inventar ist nur der Sachbesitz oder Rechtsbesitz, nicht auch die Innehabung zu verstehen (Übergabe von Sparbüchern samt Safeschlüssel).

Gericht:
OGH

Geschäftszahl:
5Ob112/66; 8Ob271/69; 1Ob530/95; 6Ob85/98p; 8Ob10/99z; 7Ob31/01m; 1Ob235/01t; 7Ob234/03t; 6Ob287/08m; 6Ob213/09f; 1Ob190/10p; 5Ob140/10i; 2Ob154/11b; 2Ob178/13k; 2Ob195/13k; 2Ob55/15z; 2Ob43/17p

Schlagworte:

Entscheidung:
20.06.2017

Norm:
AußStrG §97 Abs1 A1
AußStrG §104
AußStrG 2005 §166 Abs2 AußStrG § 97 heute AußStrG § 97 gültig ab 01.01.2005 AußStrG § 104 heute AußStrG § 104 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013 AußStrG § 104 gültig von 01.01.2005 bis 31.01.2013

Kategorie:


WEITERE INFORMATIONEN

Entscheidungstexte


5 Ob 112/66 5 Ob 112/66 Entscheidungstext OGH 08.06.1966 5 Ob 112/66 Veröff: EvBl 1967/187 S 216
8 Ob 271/69 8 Ob 271/69 Entscheidungstext OGH 27.01.1970 8 Ob 271/69
1 Ob 530/95 1 Ob 530/95 Entscheidungstext OGH 27.03.1995 1 Ob 530/95
6 Ob 85/98p 6 Ob 85/98p Entscheidungstext OGH 02.04.1998 6 Ob 85/98p
8 Ob 10/99z 8 Ob 10/99z Entscheidungstext OGH 18.05.1999 8 Ob 10/99z Vgl aber; Beisatz: Reiner Rechtsbesitz genügt nicht dafür, eine Sache in das Inventar aufzunehmen (Dienstbarkeit der Wohnung). (T1)
7 Ob 31/01m 7 Ob 31/01m Entscheidungstext OGH 14.02.2001 7 Ob 31/01m Auch
1 Ob 235/01t 1 Ob 235/01t Entscheidungstext OGH 30.04.2002 1 Ob 235/01t Auch; Beisatz: Da § 97 AußStrG keinen eigenständigen Besitzbegriff bestimmt, ist dabei im Sinne der Regeln des ABGB auf den Sach- und/oder Rechtsbesitz abzustellen. (T2)
7 Ob 234/03t 7 Ob 234/03t Entscheidungstext OGH 10.11.2003 7 Ob 234/03t Auch; nur: Unter Besitz als Voraussetzung für die Aufnahme in das Inventar ist nur der Sachbesitz oder Rechtsbesitz, nicht auch die Innehabung zu verstehen. (T3)
6 Ob 287/08m 6 Ob 287/08m Entscheidungstext OGH 16.04.2009 6 Ob 287/08m Vgl; Beisatz: Nach § 166 Abs 2 AußStrG sind Gegenstände, die sich zuletzt im Besitz des Verstorbenen befunden haben, grundsätzlich in das Inventar aufzunehmen. Dabei definiert das Außerstreitgesetz keinen eigenständigen Besitzbegriff, sodass von der Anwendbarkeit der Regeln des ABGB hierüber auszugehen ist. (T4) Beisatz: Selbst angeblich fremde Sachen oder Sachen, an denen nach dem äußeren Anschein (etwa aufgrund Vorhandenseins in einer gemeinsamen Wohnung) zumindest Mitbesitz des Erblassers vorlag, sind in das Inventar aufzunehmen. (T5) Beisatz: Dies gilt auch für Wertpapiere und Girokonten, die „auch" auf den Namen des Erblassers lauten, also auch für Wertpapierdepots und dazugehörige Verrechnungskonten. (T6)
6 Ob 213/09f 6 Ob 213/09f Entscheidungstext OGH 12.11.2009 6 Ob 213/09f Vgl
1 Ob 190/10p 1 Ob 190/10p Entscheidungstext OGH 23.11.2010 1 Ob 190/10p nur T3; Beisatz: Hier: Wertpapierdepot. (T7)
5 Ob 140/10i 5 Ob 140/10i Entscheidungstext OGH 09.02.2011 5 Ob 140/10i Vgl auch; Beis wie T5
2 Ob 154/11b 2 Ob 154/11b Entscheidungstext OGH 28.06.2012 2 Ob 154/11b Vgl; Beis wie T4 nur: Das Außerstreitgesetz definiert keinen eigenständigen Besitzbegriff, sodass von der Anwendbarkeit der Regeln des ABGB hierüber auszugehen ist. (T8)
2 Ob 178/13k 2 Ob 178/13k Entscheidungstext OGH 22.01.2014 2 Ob 178/13k Auch; Beis wie T6
2 Ob 195/13k 2 Ob 195/13k Entscheidungstext OGH 22.01.2014 2 Ob 195/13k Auch; Beis wie T6
2 Ob 55/15z 2 Ob 55/15z Entscheidungstext OGH 12.04.2016 2 Ob 55/15z Auch; Beis wie T4; Beis wie T6; Veröff: SZ 2016/44
2 Ob 43/17p 2 Ob 43/17p Entscheidungstext OGH 20.06.2017 2 Ob 43/17p