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RECHTSPRECHUNG


RS0099190


Gegenstände, die sich zuletzt im Besitz des Verstorbenen befunden haben, sind grundsätzlich in das Inventar aufzunehmen. Dabei definiert das Außerstreitgesetz keinen eigenständigen Besitzbegriff, sodass von der Anwendbarkeit der Regeln des ABGB hierüber auszugehen ist.  Selbst angeblich fremde Sachen oder Sachen, an denen nach dem äußeren Anschein (etwa aufgrund Vorhandenseins in einer gemeinsamen Wohnung) zumindest Mitbesitz des Verstorbenen vorlag, sind in das Inventar aufzunehmen.


Rechtssatz:

Ob der Besitzbegriff des § 309 ABGB mit dem der §§ 97 und 104 AußStrG ident ist, ist im Gesetz nicht ausdrücklich gelöst. Ob der Besitzbegriff des Paragraph 309, ABGB mit dem der Paragraphen 97 und 104 AußStrG ident ist, ist im Gesetz nicht ausdrücklich gelöst.

Gericht:
OGH

Geschäftszahl:
8Ob246/65; 6Ob326/65; 5Ob202/69; 7Ob129/72; 7Ob84/73; 7Ob212/73; 1Ob701/76; 7Ob674/77; 6Ob698/80; 1Ob598/81; 6Ob747/82; 6Ob512/86; 3Ob543/87; 6Ob287/08m

Schlagworte:

Entscheidung:
16.04.2009

Norm:
ABGB §309
AußStrG §16 BIII2a
AußStrG §97 C
AußStrG §104
AußStrG 2005 §166 Abs2 ABGB § 309 heute ABGB § 309 gültig ab 01.01.1812 AußStrG § 16 heute AußStrG § 16 gültig ab 01.01.2005 AußStrG § 97 heute AußStrG § 97 gültig ab 01.01.2005 AußStrG § 104 heute AußStrG § 104 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013 AußStrG § 104 gültig von 01.01.2005 bis 31.01.2013

Kategorie:


WEITERE INFORMATIONEN

Entscheidungstexte


8 Ob 246/65 8 Ob 246/65 Entscheidungstext OGH 14.09.1965 8 Ob 246/65
6 Ob 326/65 6 Ob 326/65 Entscheidungstext OGH 22.12.1965 6 Ob 326/65
5 Ob 202/69 5 Ob 202/69 Entscheidungstext OGH 03.09.1969 5 Ob 202/69
7 Ob 129/72 7 Ob 129/72 Entscheidungstext OGH 31.05.1972 7 Ob 129/72 Auch; Beisatz: Es ist eine Frage der Auslegung, ob der Besitzbegriff des § 97 Abs 1 AußStrG mit jenem des § 309 ABGB ident ist oder ob es für die Aufnahme ins Inventar ausreicht, dass sich die betreffenden Sachen in der Gewahrsame - vgl die Formulierung "in Händen" in § 104 Abs 3 AußStrG - des Erblassers befanden (vgl hiezu Kostner NZ 1960,24, NZ 1960/25, EvBl 1961/177 ua). Ebenso ist es eine Frage der Auslegung, ob in einem gemeinsamen Haushalt lebenden Personen - es macht dabei keinen Unterschied, ob es sich um geschiedene Ehegatten, oder in Gütertrennung lebende Ehegatten handelt - im Zweifel Besitz oder Mitbesitz des Mannes anzunehmen ist (ebenso SZ 6/266). (T1)
7 Ob 84/73 7 Ob 84/73 Entscheidungstext OGH 09.05.1973 7 Ob 84/73 Auch
7 Ob 212/73 7 Ob 212/73 Entscheidungstext OGH 12.12.1973 7 Ob 212/73 Beisatz: Hier: Haben die Untergerichte grundsätzlich einen Mitbesitz der Ehegatten an den im gemeinsam bewohnten Haus befindlichen Fahrnissen angenommen. (T2)
1 Ob 701/76 1 Ob 701/76 Entscheidungstext OGH 07.09.1976 1 Ob 701/76
7 Ob 674/77 7 Ob 674/77 Entscheidungstext OGH 10.11.1977 7 Ob 674/77 Auch; Beisatz: Unter welchen Voraussetzungen die Eigentumsverhältnisse dritter Personen klar erschienen, ist im Gesetz ebenfalls nicht näher geregelt. In der Rechtsansicht des Rekursgerichtes, dass die Eigentumsverhältnisse der Rekurswerberin an den strittigen in das Inventar aufgenommenen Gegenständen deshalb nicht klar erscheinen, weil sie vom Notebern nicht anerkannt wurden, kann eine offenbare Gesetzwidrigkeit nicht erblickt werden. (T3)
6 Ob 698/80 6 Ob 698/80 Entscheidungstext OGH 17.09.1980 6 Ob 698/80 Beis wie T3 nur: Unter welchen Voraussetzungen die Eigentumsverhältnisse dritter Personen klar erschienen, ist im Gesetz ebenfalls nicht näher geregelt. (T4)
1 Ob 598/81 1 Ob 598/81 Entscheidungstext OGH 29.04.1981 1 Ob 598/81
6 Ob 747/82 6 Ob 747/82 Entscheidungstext OGH 10.11.1982 6 Ob 747/82 Auch; Beisatz: Hier: Sparbuch. (T5)
6 Ob 512/86 6 Ob 512/86 Entscheidungstext OGH 30.01.1986 6 Ob 512/86 Vgl auch; Beis wie T4
3 Ob 543/87 3 Ob 543/87 Entscheidungstext OGH 02.09.1987 3 Ob 543/87
6 Ob 287/08m 6 Ob 287/08m Entscheidungstext OGH 16.04.2009 6 Ob 287/08m Vgl; Beisatz: Nach § 166 Abs 2 AußStrG sind Gegenstände, die sich zuletzt im Besitz des Verstorbenen befunden haben, grundsätzlich in das Inventar aufzunehmen. Dabei definiert das Außerstreitgesetz keinen eigenständigen Besitzbegriff, sodass von der Anwendbarkeit der Regeln des ABGB hierüber auszugehen ist. (T6)