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RECHTSPRECHUNG


RS0011186


Ein mit Losungswort versehenes Sparbuch wird durch Übergabe und Mitteilung des Losungswortes ins Eigentum des Übernehmers übertragen.


Rechtssatz:

Ein mit Losungswort versehenes Sparbuch wird durch Übergabe und Mitteilung des Losungswortes ins Eigentum des Übernehmers übertragen. Die schenkungsweise Zession einer Forderung bedarf der Form eines Notariatsaktes gemäß § 1 Abs 1 lit d NZwG dann nicht, wenn eine wirkliche Übergabe im Sinne des § 427 ABGB stattgefunden hat (JB 142 alt). Ein mit Losungswort versehenes Sparbuch wird durch Übergabe und Mitteilung des Losungswortes ins Eigentum des Übernehmers übertragen. Die schenkungsweise Zession einer Forderung bedarf der Form eines Notariatsaktes gemäß Paragraph eins, Absatz eins, Litera d, NZwG dann nicht, wenn eine wirkliche Übergabe im Sinne des Paragraph 427, ABGB stattgefunden hat (JB 142 alt).

Gericht:
OGH

Geschäftszahl:
1Ob204/66; 8Ob346/66; 5Ob81/70; 5Ob109/75; 7Ob780/79; 3Ob573/80; 6Ob819/82 (6Ob820/82); 8Ob212/82; 1Ob675/83; 7Ob579/92; 8Ob630/92; 4Ob516/95; 1Ob39/97k; 6Ob85/98p; 6Ob56/99z; 1Ob147/00z; 1Ob115/02x; 1Ob274/02d; 2Ob47/03f; 6Ob181/02i; 8Ob22/07d; 3Ob37/08z; 6Ob53/08z; 2Ob246/08b; 1Ob136/11y; 2Ob122/17f

Schlagworte:

Entscheidung:
03.05.2018

Norm:
ABGB §427
ABGB §943
ABGB §1392 B
NZwG §1 Abs1 litd ABGB § 427 heute ABGB § 427 gültig ab 01.01.1812 ABGB § 943 heute ABGB § 943 gültig ab 01.01.1812 ABGB § 1392 heute ABGB § 1392 gültig ab 01.01.1812

Kategorie:


WEITERE INFORMATIONEN

Entscheidungstexte


1 Ob 204/66 1 Ob 204/66 Entscheidungstext OGH 08.09.1966 1 Ob 204/66 Veröff: SZ 39/140 = EvBl 1967/83 S 95
8 Ob 346/66 8 Ob 346/66 Entscheidungstext OGH 13.12.1966 8 Ob 346/66 nur: Die schenkungsweise Zession einer Forderung bedarf der Form eines Notariatsaktes gemäß § 1 Abs 1 lit d NZwG dann nicht, wenn eine wirkliche Übergabe im Sinne des § 427 ABGB stattgefunden hat (JB 142 alt). (T1) Beisatz: Schriftliche Verständigung des Schuldners. (T2)
5 Ob 81/70 5 Ob 81/70 Entscheidungstext OGH 08.04.1970 5 Ob 81/70 nur T1; Beisatz: Übergabe der Abtretungsurkunde und Verständigung des Drittschuldners sind zusammen nicht notwendig. (EvBl 1963,465). (T3)
5 Ob 109/75 5 Ob 109/75 Entscheidungstext OGH 08.06.1975 5 Ob 109/75 nur T1; Veröff: SZ 48/81 = EvBl 1976/24 S 46 = NZ 1977,138
7 Ob 780/79 7 Ob 780/79 Entscheidungstext OGH 22.11.1979 7 Ob 780/79 nur T1; Beisatz: Hier: Anwartschaftsrecht gemäß §§ 23, 25 WEG 1975, Verständigung des Zessus als Behl WEO im Prozess gemäß § 25 WEG 1975 nach Schenkungsvertragsabschluss. (T4) Veröff: SZ 52/176 = JBl 1980,264 = NZ 1981,37
3 Ob 573/80 3 Ob 573/80 Entscheidungstext OGH 25.02.1981 3 Ob 573/80 Vgl auch; Beisatz: Von einer bloßen Besitzauftragung kann nicht gesprochen werden, wenn die beiden Sparbücher mit dem Willen des Geschenkgebers tatsächlich in Besitz der Übernehmerin gelangten und vor ihr aus dem Zimmer des Geschenkgebers verbracht wurden. (T5) Veröff: RZ 1982/22 S 61 = NZ 1982,65
6 Ob 819/82 6 Ob 819/82 Entscheidungstext OGH 03.02.1983 6 Ob 819/82 Auch
8 Ob 212/82 8 Ob 212/82 Entscheidungstext OGH 10.03.1983 8 Ob 212/82 nur T1; Beisatz: Für gewöhnliche (nicht an den Besitz von Wertpapieren gebundene) Schuldforderungen werden etwa die Aushändigung der zum Beweis der abgetretenen Forderung dienenden Urkunden, die Verständigung des abgetretenen Schuldners durch den Zedenten oder die Übergabe der schriftlichen Abtretungsurkunde an den Beschenkten für ausreichend erachtet. (T6) Veröff: JBl 1984,378
1 Ob 675/83 1 Ob 675/83 Entscheidungstext OGH 14.12.1983 1 Ob 675/83 nur T1
7 Ob 579/92 7 Ob 579/92 Entscheidungstext OGH 17.09.1992 7 Ob 579/92 nur: Ein mit Losungswort versehenes Sparbuch wird durch Übergabe und Mitteilung des Losungswortes ins Eigentum des Übernehmers übertragen. (T7) Veröff: WBl 1993,95
8 Ob 630/92 8 Ob 630/92 Entscheidungstext OGH 22.10.1992 8 Ob 630/92 Beisatz: Die Bekanntgabe des Losungswortes genügt nicht, wenn dem angeblich Beschenkten der Aufbewahrungsort des Sparbuches bekannt ist; eine "gemeinsame Gewahrsame" liegt bei bloßer Kenntnis des Aufbewahrungsortes des Sparbuches nicht vor. (T8)
4 Ob 516/95 4 Ob 516/95 Entscheidungstext OGH 28.03.1995 4 Ob 516/95 nur T7
1 Ob 39/97k 1 Ob 39/97k Entscheidungstext OGH 25.02.1997 1 Ob 39/97k Auch; nur T7
6 Ob 85/98p 6 Ob 85/98p Entscheidungstext OGH 02.04.1998 6 Ob 85/98p
6 Ob 56/99z 6 Ob 56/99z Entscheidungstext OGH 22.04.1999 6 Ob 56/99z Auch; nur T7; Beisatz: Der Erwerb von Einlagen, die durch nicht vinkulierte oder (bloß) mittels Losungswort vinkulierte, auf Überbringung lautende Sparurkunden verkörpert sind, erfolgt nach sachenrechtlichen Regeln. (T9)
1 Ob 147/00z 1 Ob 147/00z Entscheidungstext OGH 28.11.2000 1 Ob 147/00z Auch; Beisatz: Bei schenkungsweiser Abtretung der Ansprüche des Treugebers gegen den Treuhänder aus der Treuhandschaft genügt die Verständigung des Treuhänders durch den Treugeber von der Zession als wirkliche Übergabe der Forderung durch Zeichen im Sinne des § 943 in Verbindung mit § 427 ABGB; eine solche Abtretung ist formwirksam. (T10)
1 Ob 115/02x 1 Ob 115/02x Entscheidungstext OGH 11.06.2002 1 Ob 115/02x Ähnlich; Beisatz: Hier: Übergabe der Wertpapierbons in Schenkungsabsicht unter Bekanntgabe des Losungswortes. (T11)
1 Ob 274/02d 1 Ob 274/02d Entscheidungstext OGH 28.01.2003 1 Ob 274/02d Auch; nur T1
2 Ob 47/03f 2 Ob 47/03f Entscheidungstext OGH 13.03.2003 2 Ob 47/03f Vgl auch; nur T7
6 Ob 181/02i 6 Ob 181/02i Entscheidungstext OGH 24.04.2003 6 Ob 181/02i nur T1
8 Ob 22/07d 8 Ob 22/07d Entscheidungstext OGH 21.05.2007 8 Ob 22/07d Beisatz: Die Identifizierungspflicht nach dem BWG spielt für die Beurteilung der Frage, ob die Schenkung eines Sparbuches wirksam zustandegekommen ist, keine Rolle. (T12); Veröff: SZ 2007/74
3 Ob 37/08z 3 Ob 37/08z Entscheidungstext OGH 10.04.2008 3 Ob 37/08z nur T7
6 Ob 53/08z 6 Ob 53/08z Entscheidungstext OGH 08.05.2008 6 Ob 53/08z nur T7; Beis wie T12; Beisatz: Hier: Typ 2-Sparbuch. Die vom Erblasser verfügte „Banksperre", die eine Auszahlung des Sparbuchs erst an die Vorlage einer Sterbeurkunde knüpfte, die bloße Übergabe des Sparbuchs und Nennung des Losungsworts ermöglichte dem Empfänger gerade keine unmittelbare Verfügung über das Sparguthaben. Im Hinblick auf diese Besonderheit könnte eine wirkliche Übergabe im Sinne des § 943 ABGB nur dann vorliegen, wenn der Erblasser sich mit der Übergabe jeder Dispositionsmöglichkeit über das Sparbuch begeben hätte und auch keine Möglichkeit mehr gehabt hätte, durch eine allfällige Rücknahme der Sperre die beim Sparbuch bestehenden Dispositionsmöglichkeiten zu beeinflussen. (T13)
2 Ob 246/08b 2 Ob 246/08b Entscheidungstext OGH 17.12.2008 2 Ob 246/08b nur T1; Vgl Beis wie T4; Beisatz: Hier: Verständigung des Schuldners durch in Anwesenheit der Rechtsvertreter der Parteien protokollierte Aussage in einem Prozess. (T14)
1 Ob 136/11y 1 Ob 136/11y Entscheidungstext OGH 26.07.2011 1 Ob 136/11y nur T7; Beisatz: Darüber hinaus setzt ein derartiger Eigentumserwerb eine entsprechende Schenkungsabrede voraus. (T15)
2 Ob 122/17f 2 Ob 122/17f Entscheidungstext OGH 03.05.2018 2 Ob 122/17f verstärkter Senat Vgl aber; Beisatz: Vgl jetzt aber 2 Ob 122/17f (verstSen). (T16); Veröff: SZ 2018/35