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RECHTSPRECHUNG


RS0064672


Ob eine Kreditvergabe fahrlässig war, weil die Bank die Zahlungsunfähigkeit des Schuldners hätte erkennen müssen, hängt von den Bemühungen der Bank ab, wie sie die ihr zur Verfügung stehenden Auskunftsmittel nützt. In diesem Bereich besteht eine Sorgfaltspflicht. Bei Banken ist ein strenger Maßstab anzulegen. Für eine Haftung genügt leichte Fahrlässigkeit.


Rechtssatz:

Der im § 31 Abs 1 Z 2 KO normierte Tatbestand des Kennenmüssens ist dann erfüllt, wenn die Unkenntnis des Anfechtungsgegners auf einer Außerachtlassung der gehörigen Sorgfalt beruht; es genügt leichte Fahrlässigkeit des Anfechtungsgegners. Der im Paragraph 31, Absatz eins, Ziffer 2, KO normierte Tatbestand des Kennenmüssens ist dann erfüllt, wenn die Unkenntnis des Anfechtungsgegners auf einer Außerachtlassung der gehörigen Sorgfalt beruht; es genügt leichte Fahrlässigkeit des Anfechtungsgegners.

Gericht:
OGH

Geschäftszahl:
4Ob561/77; 5Ob750/80; 5Ob503/81; 5Ob586/82; 7Ob744/83; 4Ob559/83; 6Ob595/86; 2Ob532/86 (2Ob533/86); 1Ob632/88; 7Ob526/89; 6Ob590/89; 7Ob694/89; 8Ob17/94; 7Ob563/95; 4Ob2328/96y; 7Ob2336/96x; 7Ob2/99s; 8Ob19/00b; 8Ob37/00z; 6Ob110/00w; 6Ob37/01m; 7Ob58/01g; 9Ob266/01k; 10Ob395/01p; 7Ob275/04y; 4Ob93/06i; 9Ob10/07x; 3Ob99/10w; 3Ob181/14k; 3Ob92/16z; 3Ob107/16f; 3Ob92/17a; 3Ob5/18h; 3Ob117/18d

Schlagworte:

Entscheidung:
14.08.2018

Norm:
KO §30 Abs1 Z3
KO §31 Abs1 Z2

Kategorie:


WEITERE INFORMATIONEN

Entscheidungstexte


4 Ob 561/77 4 Ob 561/77 Entscheidungstext OGH 06.12.1977 4 Ob 561/77
5 Ob 750/80 5 Ob 750/80 Entscheidungstext OGH 02.12.1980 5 Ob 750/80
5 Ob 503/81 5 Ob 503/81 Entscheidungstext OGH 20.10.1981 5 Ob 503/81
5 Ob 586/82 5 Ob 586/82 Entscheidungstext OGH 04.05.1982 5 Ob 586/82 Veröff: SZ 55/65
7 Ob 744/83 7 Ob 744/83 Entscheidungstext OGH 29.11.1983 7 Ob 744/83 Auch
4 Ob 559/83 4 Ob 559/83 Entscheidungstext OGH 08.05.1984 4 Ob 559/83 Veröff: SZ 57/87 = EvBl 1985/92 S 461 = JBl 1985,494 = RdW 1984,242
6 Ob 595/86 6 Ob 595/86 Entscheidungstext OGH 10.07.1986 6 Ob 595/86 Auch
2 Ob 532/86 2 Ob 532/86 Entscheidungstext OGH 11.11.1986 2 Ob 532/86 Veröff: ÖBA 1987,341
1 Ob 632/88 1 Ob 632/88 Entscheidungstext OGH 19.07.1988 1 Ob 632/88
7 Ob 526/89 7 Ob 526/89 Entscheidungstext OGH 23.02.1989 7 Ob 526/89
6 Ob 590/89 6 Ob 590/89 Entscheidungstext OGH 12.10.1989 6 Ob 590/89 Veröff: JBl 1990,666
7 Ob 694/89 7 Ob 694/89 Entscheidungstext OGH 09.11.1989 7 Ob 694/89
8 Ob 17/94 8 Ob 17/94 Entscheidungstext OGH 16.06.1994 8 Ob 17/94 Beisatz: Ob ihm eine solche zur Last fällt, bestimmt sich nach den ihm im Zeitpunkt der Vornahme der anzufechtenden Rechtshandlung zu Gebote stehenden Auskunftsmittel, in dem Maß ihrer vernunftgemäß zumutbaren Heranziehung und der Ordnungsmäßigkeit ihrer Bewertung, wobei das Wissenmüssen der mit der Sache für den Anfechtungsgegner befassten Personen entscheidet. (T1)
7 Ob 563/95 7 Ob 563/95 Entscheidungstext OGH 20.12.1995 7 Ob 563/95 Beis wie T1
4 Ob 2328/96y 4 Ob 2328/96y Entscheidungstext OGH 12.11.1996 4 Ob 2328/96y
7 Ob 2336/96x 7 Ob 2336/96x Entscheidungstext OGH 10.09.1997 7 Ob 2336/96x Auch; Beis wie T1
7 Ob 2/99s 7 Ob 2/99s Entscheidungstext OGH 20.10.1999 7 Ob 2/99s Auch; Beis wie T1; Beisatz: Entscheidend ist das Wissenmüssen der Personen, die für den Anfechtungsgegner mit der Sache befasst waren. (T2) Beisatz: Wird der Schuldner mit Befriedigungsexekution verfolgt, so muss dies den Schluss auf Zahlungsunfähigkeit nahelegen, weil ein Schuldner in der Regel die gerichtliche Zwangsvollstreckung nicht ohne Not an sich herankommen lässt. (T3)
8 Ob 19/00b 8 Ob 19/00b Entscheidungstext OGH 13.07.2000 8 Ob 19/00b
8 Ob 37/00z 8 Ob 37/00z Entscheidungstext OGH 28.09.2000 8 Ob 37/00z Beis ähnlich wie T1
6 Ob 110/00w 6 Ob 110/00w Entscheidungstext OGH 23.11.2000 6 Ob 110/00w Vgl auch; Beisatz: Ob eine Kreditvergabe fahrlässig war, hängt von den Bemühungen der Bank ab, wie sie die ihr zur Verfügung stehenden Auskunftsmittel nützt. In diesem Bereich besteht eine Sorgfaltspflicht. Bei Banken ist ein strenger Maßstab anzulegen. (T4) Veröff: SZ 73/182
6 Ob 37/01m 6 Ob 37/01m Entscheidungstext OGH 26.04.2001 6 Ob 37/01m Auch; Beis ähnlich wie T1 nur: Ob ihm eine solche zur Last fällt, bestimmt sich nach den ihm im Zeitpunkt der Vornahme der anzufechtenden Rechtshandlung zu Gebote stehenden Auskunftsmittel, in dem Maß ihrer vernunftgemäß zumutbaren Heranziehung. (T5) Beis wie T4 nur: Bei Banken ist ein strenger Maßstab anzulegen. (T6)
7 Ob 58/01g 7 Ob 58/01g Entscheidungstext OGH 13.06.2001 7 Ob 58/01g Auch
9 Ob 266/01k 9 Ob 266/01k Entscheidungstext OGH 14.11.2001 9 Ob 266/01k Vgl auch
10 Ob 395/01p 10 Ob 395/01p Entscheidungstext OGH 18.06.2002 10 Ob 395/01p Beis wie T1; Beisatz: Dann, wenn der Anfechtungsgegner im Zeitpunkt der angefochtenen Rechtshandlung durch einen Rechtsanwalt vertreten war, ist ein erhöhter Sorgfaltsmaßstab anzuwenden. (T7) Beisatz: Hier: Abhebung der Pensionseinkünfte. (T8)
7 Ob 275/04y 7 Ob 275/04y Entscheidungstext OGH 15.12.2004 7 Ob 275/04y
4 Ob 93/06i 4 Ob 93/06i Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 93/06i
9 Ob 10/07x 9 Ob 10/07x Entscheidungstext OGH 07.05.2008 9 Ob 10/07x Auch; Beis wie T4
3 Ob 99/10w 3 Ob 99/10w Entscheidungstext OGH 19.01.2011 3 Ob 99/10w Vgl; nur: Es genügt leichte Fahrlässigkeit des Anfechtungsgegners. (T9) Beisatz: Hier: Begünstigungsabsicht nach § 30 Abs 1 Z 3 KO. (T10) Veröff: SZ 2011/2
3 Ob 181/14k 3 Ob 181/14k Entscheidungstext OGH 18.03.2015 3 Ob 181/14k Auch
3 Ob 92/16z 3 Ob 92/16z Entscheidungstext OGH 13.07.2016 3 Ob 92/16z Auch
3 Ob 107/16f 3 Ob 107/16f Entscheidungstext OGH 24.08.2016 3 Ob 107/16f Auch; Beis wie T7
3 Ob 92/17a 3 Ob 92/17a Entscheidungstext OGH 30.08.2017 3 Ob 92/17a
3 Ob 5/18h 3 Ob 5/18h Entscheidungstext OGH 24.01.2018 3 Ob 5/18h
3 Ob 117/18d 3 Ob 117/18d Entscheidungstext OGH 14.08.2018 3 Ob 117/18d